Wärmeverbund Ennetbürgen
Im 2019 stellte die Genossengemeinde die Weichen für den Bau eines Fernwärmenetzes. Vorausgegangen waren 2 Jahre an intensiven Abklärungen und Planungsarbeiten, begab sich doch die Genossenkorporation mit diesem Vorhaben auf komplettes Neuland. Die Signale im Dorf waren zu Beginn des Projekts sehr positiv und ermutigend. Einige Besitzer grösserer Liegenschaften vermittelten sofort die Bereitschaft sich einem Verbund anzuschliessen. Diese erfreuliche Grundhaltung und der Umstand, dass auch sämtliche Korporationsliegenschaften eine Erneuerung ihrer in die Jahre gekommenen Heizsysteme benötigen, motivierten schlussendlich den Genossenrat das Projekt anzugehen.
Produziert wird die Ennetbürger Wärme in Oberdorf, genauer in der Heizzentrale der Genossenkorporation Stans. Das heisse Wasser erreicht die Gemeindegrenze von Ennetbürgen mit gut 75 Grad Celsius und verlässt unser Dorf wieder mit einer Temperatur zwischen 35 und 40 Grad.
Die Kundinnen und Kunden schätzen die «bequeme» Fernwärme inzwischen sehr. Der Aufwand welche eine Ölheizung oder auch eine Wärmepumpe mit sich bringt, kennt ein Fernwärmeanschluss nicht. Auch die Preisstabilität ist ein erfreulicher Vorteil der Fernwärme. Dank unserem einheimischen Rohstoff Holz schwanken die Preise gering und nur in einem engen Band.
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Informationen
Die Entstehung
An der Genossengemeindeversammlung vom 31. März 2019 entschieden sich die über 200 anwesenden Korporationsbürgerinnen und -bürger den Bau eines Fernwärmenetzes für 5.3 Mio. Franken in Angriff zu nehmen. Vorausgegangen waren 2 Jahre an intensiven Abklärungen und Planungsarbeiten, begab sich doch die Genossenkorpration mit diesem Vorhaben auf komplettes Neuland. Entsprechend gross war auch der Respekt vor dieser Aufgabe. Würden denn die Annahmen eintreffen und die Liegenschaftsbesitzer wie gehofft sich für den Anschluss an ein «Netz» entscheiden – und damit die vermeintliche «Unabhängigkeit» mit der eigenen Ölheizung im Keller aufgeben? Wird sich die Preissituation weiter für die Verwendung von Waldholz in Form von Hackschnitzel entwickeln oder wird uns billiges Heizöl einen Strich durch die Rechnung machen? Treffen wir die gewünschte Geologie im Boden an oder bringt das Grundwasser die Kalkulation komplett durcheinander?
Die Signale im Dorf waren zu Beginn des Projekts sehr positiv und ermutigend. Einige Besitzer grösserer Liegenschaften vermittelten sofort die Bereitschaft sich einem Verbund anzuschliessen. Diese erfreuliche Grundhaltung und der Umstand, dass auch sämtliche Korporationsliegenschaften eine Erneuerung ihrer in die Jahre gekommenen Heizsysteme benötigen, motivierten schlussendlich den Genossenrat das Projekt anzugehen.
Technisch wurde das gesamte Netz in drei Teilbereiche aufgegliedert.
Technisch wurde das gesamte Netz in drei Teilbereiche aufgegliedert. Der grösste Netzteil «West» mit der Erschliessung von Ennetbürgen ab dem RUAG-Gelände und via Industrie Herdern bis zu den Wohnhäusern der Riedmatt. Dieser Netzabschnitt führt über grosse Strecken durch freies Wiesland und konnte daher sehr schnell vorangetrieben werden. Der Netzabschnitte «Nord» umfasste alle Wohngebiete nördlich der Stanserstrasse, «Süd» entsprechend den Teil Ennetbürgens südlich der Stanserstrasse bis in das Dorfzentrum zur Buochserstrasse.
Ende Oktober 2019 lag die erste Baubewilligung vor, der Spatenstich für den Netzteil «Nord» erfolgte dann Anfang November. Dieser ersten Bewilligung folgten noch zehn weitere Baubewilligungsverfahren bis zum Endausbau des Netzes. Mit dem Leitungsbau wurden schlussendlich 165 einzelne Parzellen in Ennetbürgen durchquert und ein Netz auf unserem Gemeindeboden mit einer Gesamtlänge von 6.3 Kilometer realisiert. Mit dem Netz konnten 95 Liegenschaften mit insgesamt 396 Wohnungen, sowie eine grössere Anzahl Büro- und Gewerberäume, aber auch unsere Pfarrkirche und der Gemeindesaal mit Fernwärme erschlossen werden.
Heizinstallation in einem Mehrfamilienhaus
Wärmespeicher der Genossenkorporation Stans bei der Heizzentrale in Oberdorf
Inzwischen liegen auch die ersten Verbrauchszahlen eines ganzen Jahres vor. Insgesamt werden gut 4'800'000 kWh Wärme in Ennetbürgen bezogen. Um diese Wärme zu produzieren waren gut 1'600 Tonnen Hackschnitzel aus Waldholz notwendig. Dies entspricht einer Menge von ca. 6'000 m3 was wiederum einem 15 Meter hohen Haufen auf der Fläche von 20 x 20 Metern ausmacht. Damit wurden 500'000 Liter Heizöl ersetzt und die Wertschöpfung geht nicht mehr in den arabischen Raum oder Russland, sondern verbleibt zu 95% in Nidwalden.
Das heisse Wasser erreicht die Gemeindegrenze von Ennetbürgen mit gut 75 Grad Celsius und verlässt unser Dorf wieder mit einer Temperatur zwischen 35 und 40 Grad.
Produziert wird die Ennetbürger Wärme in Oberdorf, genauer in der Heizzentrale der Genossenkorporation Stans. Das heisse Wasser erreicht die Gemeindegrenze von Ennetbürgen mit gut 75 Grad Celsius und verlässt unser Dorf wieder mit einer Temperatur zwischen 35 und 40 Grad.
Seit Jahren investiert die Genossenkorporation Stans in die CO2 neutrale Energiegewinnung von Wärme und Strom. Aktuell wird in Oberdorf die Heizzentrale für 7.5 Mio. Franken um- und ausgebaut. Neben einem neuen 6 Megawatt Brenner für die Notabdeckung wurden in diesem Frühjahr auch zwei grosse Wasserspeicher mit einem Volumen von je 150'000 Liter installiert. Diese Wasserspeicher erhöhen die Versorgungssicherheit und ermöglichen einen optimierten, sprich ruhigeren Betrieb der Holzkessel. Kurzfristige Leistungsspitzen können neu im Sommer für wesentlich längere Zeit und im Winter für Stunden aus diesen Wärmespeichern gedeckt werden. Im September 2022 haben die Stanser Genossenbürgerinnen und Genossenbürger einem weiteren wichtigen Ausbauschritt mit einer Investition von weiteren 6 Mio. Franken zugestimmt. Mittels einem ORC-Modul kann zukünftig mit der Abwärme der Holzkessel noch Strom produziert werden. Einmal mehr haben die Genossen ihre Unterstützung in eine umweltfreundliche Energieproduktion unter Beweis gestellt. Für unser Ennetbürger Fernwärmenetz bedeutet dies eine Sicherung der Investition über Jahrzehnte hinaus.
Die Kundinnen und Kunden schätzen die «bequeme» Fernwärme inzwischen sehr. Der Aufwand welche eine Ölheizung oder auch eine Wärmepumpe mit sich bringt, kennt ein Fernwärmeanschluss nicht. Auch die Preisstabilität ist ein erfreulicher Vorteil der Fernwärme. Dank unserem einheimischen Rohstoff Holz schwanken die Preise gering und nur in einem engen Band.
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Kontakt
Genossenkorporation Ennetbürgen
Buochserstrasse 1a
6373 Ennetbürgen