Landwirtschaft

Seit jeher ist die Landwirtschaft ein grosser Bestandteil der Genossenkorporation Ennetbürgen. Darunter fallen die gut 62.8 Hektaren Allmendland, welche an Ennetbürger Landwirte zur Bewirtschaftung verpachtet sind. Zudem gehört mit der Liegenschaft Etschenried ein eigener Landwirtschaftsbetrieb zur Genossenkorporation Ennetbürgen. Landwirtschaftsflächen und Gebäude sind ebenfalls verpachtet und werden durch eine junge Familie mit Sorgfalt bewirtschaftet. 

Die Landwirtschaftsflächen sind ein wertvolles Erbe unserer Vorfahren, so verpflichtet sich die Genossenkorporation einer nachhaltigen Bodenpolitik und geht mit der Ressource Kulturland achtsam um. 

  • Etschenried

    Das landwirtschaftliche Heimwesen «Etschenried» wurde 1953 von der Genossenkorporation Ennetbürgen gekauft. Mit einer Fläche von 19.4 ha gehört dieser Betrieb zu den grösseren in Ennetbürgen. Erwähnenswert ist die Topographie der Liegenschaft, haben doch mehr als 14 ha eine grössere Hangneigung als 35%, was die Bewirtschaftung sehr anspruchsvoll und intensiv macht.

    Erschlossen ist die Liegenschaft durch die Bürgenstockstrasse und die Etschenriedstrasse. Die zweitere wird unterhalten durch die Biel-Etschenried Strassengenossenschaft.

    Zur Liegenschaft gehören 4 Gebäude. Das Wohnhaus ist in zwei Wohnungen aufgeteilt, im 1. OG ist ein 3.5-Zimmer-Wohnung und im 2. OG zusammen mit DG eine weitere Wohnung mit 6.5 Zimmmer. Gleich neben dem Wohnhaus steht der Hauptstall mit Baujahr 1934. Der Einbindstall dient dem Bewirtschafter zur Fütterung und Melken der Kühe. Ca. 300 m oberhalb befindet sich der Obere Stall, welcher vor allem für den Sommerbetrieb ideal ist, da von dort die Weiden schneller zugänglich sind. Im Winter wird dieser für Jungvieh und Ziegen gebraucht. Der untere Weidstall, das vierte Gebäude der Liegenschaft, wurde nach einem Brand im Jahr 1989 komplett neu aufgebaut. Dieses Gebäude ist an einen benachbarten Pächter verpachtet, dazu auch 6.3 ha Fläche der Liegenschaft Etschenried.

    Eckdaten
    Gemeindegebiet
    Ennetbürgen
    Höhe
    700-950 m ü.M.
    Fläche
    19.5 Hektaren (davon 3 Hektaren Wald)
    In Besitz seit
    1953
    Gebäude
    4
    Bewirtschaftungsart
    Verpachtet
    Zugang
    Bürgenstockstrasse / Etschenriedstrasse
    Topographie
    steil, Weideflächen teils mässig steil
  • Die Ennetbürger Allmend

    Seit 1910 besitzt die Genossenkorporation Ennetbürgen einen Teil der früher mit Buochs gemeinsam besessenen und genutzten Allmend zu alleinigem Eigentum. Seither heisst die einstige Uerte der «Bergleute vom Bürgen» «Genossenkorporation Ennetbürgen». Vor der Allmendteilung besassen die Bergleute nur fünf Stücke in der «Herdern»; sie hiessen «Herrlichkeit». Grosse Kollmatierungsarbeiten in den Jahren 1918–1923 und 1930–1933 sowie nochmals ums Jahr 1954, verwandelten das ehemalige Streue- und Sumpfland in eine fruchtbare Ebene. Damit war die Voraussetzung für die Entwicklung des Dorfes geschaffen.

    Sigfriedkarte aus dem Jahr 1906
    Plan der Melioration, rot eingezeichnet die realisierten Entwässerungsleitungen

    Meliorationsplan in voller Auflösung

    Ennetbürger und Buochser Allmend nach der Melioration 

     

    Bei der Allmendaufteilung zwischen den Dorleuten von Buochs und den Bergleuten von Ennetbürgen wurde 1910 durch die Korporation Ennetbürgen eine Fläche von 117 ha und 25,34 a übernommen. Heute ist davon beinahe die Hälfte überbaut. 15 Hektaren wurden in den 1940er Jahren von der Eidgenossenschaft für die Landesverteidigung eingefordert. Rollwege, Kavernenzugänge, Verbindungswege und Bunker wurden darauf gebaut. Aber auch das heutige RUAG-Areal auf Ennetbürger Gemeindeboden ist darauf entstanden. 62.8 Hektaren werden heute als Pachtland an 19 verschiedene Landwirtschafsbetriebe verpachtet. Das Allmendland bedeutet für die hiesigen Bauern einen wichtigen Bestandteil für die Wirtschaftlichkeit ihres Betriebes. Ein Grossteil wird für die Gras- / Heuernte genutzt, vereinzelt wird aber auch Mais angepflanzt.

    Die Ennetbürger Allmend ist nicht nur landwirtschaftliche Nutzfläche – die Bewirtschaftsungsstrassen und Wege wie auch der Weg entlang des Scheidgrabens werden rege für Spaziergänge und sportliche Aktivitäten genutzt. So trägt die Allmend einen wichtigen Bestandteil der Naherholungszone des Dorfes bei. 

    Entlang der Spazierwege finden sich übrigens auch einige Kunstwerke, welche durch die Stiftung Skulptur Urschweiz bewirtschaftet wird. 

Urs Baumgartner
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